Gedanken zu 2012 und 2013

Oh wei, das waren komische letzte drei Monate… Seit meiner Verletzung Ende September und dem damit einhergehenden Ausfall meines ersten Halbmarathons in Dortmund rund um den Phoenixsee war ich sehr, sehr genickt. Aber es ging nicht anders. Ich musste das Laufen zunächst einmal komplett einstellen. Das war natürlich die richtige Entscheidung, auch wenn ich sie als Lauf-Junkie jeden zweiten Tag aufs Neue bereute. Es half nichts. Gesundheit ist das höchste Gut. Die wollte ich mir nicht komplett ruinieren. Also bin ich brav zu den Physiotherapie Einheiten gedackelt und habe neue Erfahrungen gesammelt. Als ich nach der zweiten Sitzung merkte, es bringt mir wirklich was und sogar sehr viel, habe ich abwechselnd alle gelernten Übungen jeden Tag zu Hause nachgeturnt. Seitdem geht für mich kein Tag zu Ende, wo ich nicht meine Stabi-Übungen speziell für den Rücken, aber auch für die restliche Rumpfmuskulatur mache. Die meisten Übungen kann ich mit dem eigenen Körpergewicht machen, so dass ich auch auf Dienstreise abends im Hotel loslege. Zusätzlich verfüge ich über einen Physioball auf dem man auch ganz „fiese“ Übungen machen kann. Bestellt habe ich mir nun vom Weihnachtsgeldgeschenk auch noch ein Balance Pad für die Förderung der Koordination. Vielleicht gehe ich in einem zukünftigen Artikel mehr auf das Equipment und die Übungen ein.

Der Physiotherapeut – ansonsten ein Supertyp – verunsicherte mich allerdings mit seiner Aussage, dass meine Verletzung drei Monate benötigt und wie es dann ist, wird es bleiben und nicht besser werden. Da nun Weihnachten diese drei Monate um waren und ich immer noch eine kleine Einschränkung im Aufstemmen des Körpers auf Zehenspitzen nur mit dem rechten Bein verspürte, begann ich mich zu fragen, ob doch eine OP nötig wäre. Das wollte ich also mit den Experten besprechen. Mein Orthopäde nahm mir gestern dann diese Angst. Seine Auffassung war:

Drei Monate bis sechs Monate, dass kann sein, ein Jahr jein, zwei Jahre nein!

Somit sagte er mir, dass es immer individuell auf die Verletzung und auch den Körper ankommt. Da ich ihm ständig über die vergangenen Monate – wenn auch kleine – Verbesserungen der Situation berichtete, wäre das ein gutes Zeichen. Ich hätte ja nun gelernt in meinen Körper zu horchen und ich soll dass machen, was ich für richtig halte und mir gut tut. Ich berichtete ihm nämlich von meinen ersten beiden kleinen Laufversuchen mit 5min Laufen und 2min Gehen im Wechsel und dem anschliessenden, ernormen Muskelkater in der rechten Wade. Am Montag konnte ich dann meinen Körper mit dem rechten Bein wieder ein Stückchen höher stemmen und zwar bis zu dem Bereich, wo die untere Wadenmuskulatur eingreift. Das konnte ich vor mehreren Tagen noch nicht. Also wieder ein kleines Erfolgserlebnis, ein kleines Stückchen in die richtige Richtung.

Ärzte und der Physiotherapeut rieten mir zum Schwimmen. Das habe ich leider in den letzten drei Monaten nicht regelmäßig hinbekommen. Allerdings war ich trotzdem bei einigen Schwimmeinheiten, manche morgens vor der Arbeit, andere in der Mittagspause. Gestern war es dann wieder Zeit für eine Schwimmeinheit und diesmal habe ich das Südbad in Dortmund ausprobiert. Vorteile hier sind die Nähe zu unserer Firma (kurze Anreise) und ein überdachtes 50m Becken. Da ich früher (bis zu meinem 17. Lebensjahr) im Schwimmverein aktiv war, dachte ich, dass ich eine gute Technik besitze. Diese ist – zugegeben – wohl ein bisschen eingerostet. Auch die Kraftausdauer fehlt mir natürlich für große Anzahl an Bahnen, respektive Kilometern. Also bin ich mal gemächlich mit einem Kilometer in ~30 Minuten gestartet. Ich merke, dass mir das sehr gut tut. Die Mittagspause ist auch gerade lang genug, um das ein- bis zweimal die Woche durchzuziehen.

Laufeinheiten werden nach wie vor ganz vorsichtig durchgeführt. Auf dem Gebiet will ich nichts überstürzen. Da horche ich dann ganz genau hin. Aber es sollen natürlich wieder mehr Kilometer werden. Um meine läuferische Fitness nun wieder langsam aufzupäppeln, setze ich mich nicht mit Wettkampfplanung unter Druck. Die nächste Zeit wird zeigen, wie ich wo was eventuell schaffen kann. Natürlich wäre es schön, zumindest den Brooks Münster City Run 2013 zu laufen, denn ich bin ja erneut als Ambassador ausgewählt worden. Plan wäre dort eventuell die Zeit vom letzten Jahr zu unterbieten.

Sonstige sportliche Ambitionen für dieses Jahr zum jetzigen Zeitpunkt sind also erstmal schauen, dass ich wieder regelmäßig laufe, viel Crosstraining (Schwimmen etablieren ggf. Ergometer) und etwas mehr auf gesündere Ernährung zu achten. Das ganz große Ziel wäre eine komplette Ernährungsumstellung, aber die schaffe ich nicht von jetzt auf gleich, sondern ich versuche das in kleineren Häppchen zu realisieren.

Wenn ich merke, dass meine Kinder sich schon viel abgucken, dann möchte ich in der Zukunft noch ein besseres Vorbild sein, als ein bisschen Sport zu treiben und Wasser anstatt Apfelschorle oder Limo zu trinken 😉

Eine weitere Saison

Die Nachricht erreichte mich im Reinraum in Paris. Eigentlich wartete ich auf eine dringende Email eines Kollegen, aber die Email, die ich stattdessen las, made my day! Es flatterte eine Email aus dem Hause Brooks ein, dass ich eine weitere Saison als »Ambassador of Run Happy« die neue Kollektion testen darf, Testberichte und andere kreative Posts verfassen darf und den neuen (und natürlich alten) Kollegen definitiv mit Rat und evtl. auch mit Tat zur Seite stehen darf. Ich freue mich riesig, denn das ist die beste Motivation, die mir passieren konnte, nachdem mich meine Verletzung doch in ein emotionales Loch geworfen hat. Ich trainiere nun also weitestgehend jeden Abend meinen Rücken und hoffe, dass bald wieder viele Run-Happy-Läufe folgen werden.

Run Happy Video

Trotz meines Rückenproblems hier ein kurzes Run Happy Video mit Footage, die ich über die letzten Monate angesammelt habe. Fast all mein Equipment in Action:

F%@k

So ein Mist! Der HM fällt für mich aus! Aber mal von vorne…

20120925-100022.jpgSamstag war der vermaledeite Tag, an dem der Rücken heftig gegen meine geplante Halbmarathon-Premiere Stellung bezog und ich vor Schmerzen nicht mehr gerade im Auto sitzen konnte. 🙁 Nach ein paar Schmerztabletten ging es immer noch nicht viel besser. Wir (meine Frau und ich) hatten dann noch einen Termin und als wir die Kinder von meiner Schwiegermutter abholen wollten, tat der Rücken und das rechte Bein so weh, dass ich noch einmal Schmerztropfen genommen habe. Nach einer kurzen Erholungsphase liegend auf der Couch, ging der Rücken auch wieder besser, aber im rechten hinteren Oberschenkel

Quelle: Wikipedia

machte sich ein »Kurz-vor-Krampf« Gefühl breit. Dieses wurde auch mit Dehnen, Überstrecken, Stauchen und sonstigen Positionsveränderungen nicht besser. Ein leicht schmerzhaftes, aber total unangenehmes Gefühl, sage ich euch. Von meiner Schwiegermutter zurück haben wir dann die Kinder hingelegt und ich bin dann zum Krankenhaus in die neurologische Ambulanz gefahren worden. Die Untersuchung dort ergab, dass alles in Ordnung ist und die Ärztin sich nicht erklären konnte, wo der Schmerz, bzw. das Krampfgefühl herkam. Mein Körper wurde somit mit Drogen betäubt, damit ich überhaupt in den Schlaf finden konnte. Am nächsten Tag hatte mein Patenkind Taufe. Den Tag überstand ich immer noch mit einem hohen Level an Medikation intus eigentlich ganz gut. Am Montag hätte ich aber mit einer Kollegin, die frisch angefangen hat, nach Polen reisen sollen. Nun wollte ich mich nicht in den Flieger setzen, und dann in Polen feststellen, dass immer noch was im Argen liegt. Da war mir die medizinische Versorgung hier in Deutschland doch lieber. Die Kollegin ist somit alleine geflogen und wird nun telefonisch von mir betreut. Montag morgen hat der krampfartige Zustand dann nachgelassen und ich habe „nur noch“ ein Taubheitsgefühl in der rechten Wade und unter der Ferse und im Ballenbereich. Zuerst bin ich also zum Hausarzt. Der hat mich auch untersucht und einige Erklärungen gegeben, aber meinte auch, dass ich damit beim Orthopäden besser aufgehoben sei. Bei dem bin ich dann im Anschluss gewesen und der sagte sofort, er wolle mich in die Röhre stecken.

Quelle: Wikipedia

Ich wäre noch jung und ich schlage mich nun länger mit der Rückengeschichte herum. Also sollten wir mal nachschauen, wo denn die Ursache für diese Probleme liegen. Leider bekäme er erst in 3 Wochen einen MRT Termin, CT ginge wohl noch am selben Nachmittag. Da ich von zwei Stellen, die etwas Vitamin B im Bereich Radiologie besitzen, das Angebot bekommen habe, schnell einen Termin zu realisieren, habe ich mir über diese Kanäle einen Termin jetzt (am Donnerstag) besorgt. Nun bin ich sehr gespannt, was dabei herauskommt.

Leider kann ich das Laufen momentan komplett vergessen, da ich mich mit der rechten Wade nicht abstoßen kann. Gehen läuft zur Zeit nur humpelnderweise. Drückt mir mal die Daumen, dass es nichts Schlimmeres ist, und ich schnell die richtige Diagnose und entsprechende Therapie bekomme.

Möchte jemand in meinem Namen beim Dortmunder HM in einer Woche starten?